Stellt sich Ihnen die Frage: Was haben WWW und HTML miteinander zu tun? Im WWW müssen unterschiedliche Dokumente gespeichert werden. Diese können Texte, Bilder, Videos, Klänge etc. enthalten. Einmal werden diese Dokumente auf verschiedenen Rechnern erstellt und müssen auch auf beliebigen Rechnern lesbar sein. Zusätzlich besteht noch die Forderung, daß in den Dokumenten die Verknüpfungen zu den anderen Dokumenten abgelegt werden müssen. Es läßt sich sicherlich vorstellen, daß hierzu ein besonderes Speicherformat erforderlich ist. Dieses Dateiformat wird durch die Sprache HTML beschrieben. Sobald Sie sich also für das Publizieren im WWW entscheiden, sind Sie gleichzeitig auf HTML festgelegt.
Dokumente innerhalb des World Wide Web (WWW) werden durch die Dokument-Beschreibungssprache HTML definiert. Die Aufgabe dieser Sprache ist es, den Aufbau eines Dokuments mit Kapiteln, Abschnitten, Überschriften, Auszeichnungen (z.B. Fett, Kursiv), Verweisen zu anderen Dokumenten etc. zu beschreiben. HTML steht dabei als Abkürzung für Hypertext Markup Language und bietet gegenüber anderen Ansätzen entscheidende Vorteile:
Damit lassen sich Informationen auf vielfältige Art zusammenfassen und zu einem Informationsnetzwerk kombinieren. Die einfache Aufbereitung und die elegante Abrufbarkeit der Ergebnisse dürften einer der Gründe für die steigende Popularität des Word Wide Web sein. Zur Bearbeitung einer HTML-Datei reicht im Grunde ein einfacher Texteditor aus. Die Anzeige der Dokumente erfolgt mit sogenannten "Browsern". Bedingt durch die explosionsartig wachsende Popularität des WWW stehen für die meisten Rechnerplattformen mittlerweile unterschiedliche Browser zur Anzeige von HTML-Dokumenten zur Verfügung. Deshalb ermöglicht das WWW mit HTML mittlerweile einen (weitgehend) problemlosen Austausch von Informationen über Rechner- und Ländergrenzen.
Das Problem der Darstellung von Dokumenten über verschiedene Programme und Rechnerplattformen ist bereits seit mehreren Jahrzehnten akut. Im Rahmen verschiedener Vorarbeiten befaßten sich in den siebziger Jahren einige Wissenschaftler bei IBM mit der Definition einer allgemeinen Dokumentbeschreibungssprache GML. Das Kürzel GML stand dabei für General Markup Language.
Es dauerte dann jedoch noch einige Jahre, bis die Ergebnisse 1986 in Form einer ISO-Norm 8879 unter dem Namen SGML (Standard Generalized Mark-up Language) vorgestellt wurden. SGML war der erste standardisierte Ansatz, Dokumente in Form einer Grammatik zu beschreiben. Dadurch lassen sich diese Dokumente auf verschiedenen Geräten und Plattformen anzeigen und bearbeiten.
Anfang der neunziger Jahre wählte Tim Berners Lee die SGML-Definition als Basis für das neu zu schaffende HTML-Dokumentformat. HTML ist damit formal eine Anwendung der SGML-Definition. Mithilfe einer Document Type Definition (DTD) werden die einzelnen "Befehle" (nachfolgend als Tags bezeichnet) zur Beschreibung des Dokumentinhalts festgelegt.
Wenn Sie sich mit der Erstellung von WWW-Dokumenten bzw. dem Publizieren mit HTML beschäftigen, bewegt Sie vermutlich die Frage:
Was muß ich eigentlich über HTML wissen?
Im Grunde genommen stehen wir vor einer recht verrückten Situation. Auf der einen Seite macht sich niemand ernsthafte Gedanken, wie ein Textverarbeitungsprogramm ein Dokument formatiert und aufbereitet. Hier nutzen Sie lediglich die Funktionen des betreffenden Programms, um das Dokument in der gewünschten Weise zu formatieren. Andererseits gibt es mittlerweile eine riesige Menge an Informationen über HTML, und Werkzeuge zum Erzeugen von HTML-Dokumenten schießen auch wie Pilze aus dem Boden.
Das Endziel der Entwicklung wird es sicherlich sein, daß Sie nichts oder kaum noch etwas über (die Niederungen von) HTML wissen müssen. Ansätze wie Microsoft Office 97, der Internet Publisher für WordPerfect oder die neue Office-Version von Starwriter erlauben Ihnen bereits heute einfache HTML-Dokumente automatisch zu generieren. In einigen Jahren dürfte diese Funktionalität zum Standard eines jeden Textverarbeitungsprogramms gehören.
Bei der Gestaltung von WWW-Seiten ist es äußerst hilfreich, wenn Sie gewisse Kenntnisse über HTML und die zugrunde liegenden Konstruktionen besitzen.
Die Struktur des HTML-Tutorials und (sowie der bereits erwähnten Bücher) gehen auf diesen Ansatz ein. Durch Unterteilung in einzelne Abschnitte und Verweise auf Besonderheiten der einzelnen Browser können Sie die benötigten Informationen nach Bedarf abrufen.