Interessieren Sie sich für die Themen Internet, Intranet und HTML? Möchten oder müssen Sie Dokumente im World Wide Web publizieren? Suchen Sie nach Informationen, um Ihre eigene Homepage zu gestalten? Sind Ihnen die obigen Begriffe noch nicht so geläufig? Dann sollten Sie die folgenden Seiten lesen. Dort erhalten Sie eine kurze Einführung in die Thematik und lernen die wichtigsten Begriffe kennen.
Als Autor und Software-Entwickler befasse ich mich seit vielen Jahren mit den Themen Dokumentation und Publizieren. Damit geht zwangsweise eine Beschäftigung mit den Werkzeugen und Verfahren, mit denen sich Dokumente für verschiedene Medien erstellen lassen, einher. Es genügt nicht, irgendeinen Text zu verfassen und mit einem ASCII-Editor auf einem Rechner einzugeben. Sicherlich liegt der Hauptaugenmerk auf der Gestaltung der Textinhalte, d.h., was möchte ich mitteilen und wie zäume ich das Pferd auf. Gleichzeitig steht jeder Publizist vor der Frage nach der Dokumentaufbereitung (Formatierung und Layout), und er muß sich mit der Verwaltung der Dokumente und der Versionspflege befassen. Für die Erstellung kommerzieller Dokumente (sprich Bücher, Broschüren, CD-ROMs etc.) bietet der Markt mittlerweile eine Reihe komfortabler und sehr leistungsfähiger Werkzeuge. Sicherlich gibt es immer etwas zu verbessern oder zu vereinfachen. Aber im Grunde stehen bereits mit den gängigen Textverarbeitungsprogrammen recht leistungsfähige Hilfsmittel zum Verfassen von Dokumenten zur Verfügung. Wer den Schritt zum DTP-Programm macht, verfügt über das Hilfsmittel, um auch umfangreiche Publikationen auf effiziente Weise zu erstellen und zu pflegen.
Andererseits geht die Entwicklung rasant in Richtung elektronisches Publizieren. Netzwerke und CD-ROM sind geeignete Medien, um Informationen schnell und preiswert zu verteilen. Als Problem bei der Weitergabe der Informationen erweist sich dabei die Inkompatibilität der vorliegenden Dokumente. Ein mit einem bestimmten Programm erstelltes Textdokument läßt sich nur mit dem gleichen Programm wieder anzeigen und weiterverarbeiten. Beim Übergang auf andere Systemplattformen scheitert dann die Übernahme der Dokumente an den fehlenden Programmen für diese Plattform. Ein Ansatz aus diesem babylonischen Sprachengewirr stellt (neben PostScript) das Produkt Acrobat der Firma Adobe dar. Damit lassen sich Dokumente in einem plattformunabhängigen Format (Portable Document Format - PDF) erstellen und mit einem geeigneten Programm (Acrobat Reader) anzeigen. Acrobat Reader stehen für verschiedene Betriebssysteme (DOS, Windows, Macintosh, UNIX) zur Verfügung. Dem Autor bietet Adobe Werkzeuge wie den PDF-Writer, Acrobat Exchange und Acrobat Destiller an. Mit dem PDF-Writer ist das Erstellen elektronischer Dokumente im Acrobat-Format aus Windows- oder Macintosh-Anwendungen problemlos und auf recht effiziente Art möglich. Die Ausgabe erfolgt über einen speziellen Druckertreiber, wobei alle Formatierungsmerkmale des Urdokuments erhalten bleiben. Lediglich die Einbindung von Verweisen innerhalb eines Dokuments muß nachträglich manuell erfolgen. Einer der Nachteile des Acrobat Formats ist (neben der Abhängigkeit von einem Hersteller) die fehlende Möglichkeit zu Verweisen innerhalb eines Netzwerks. In einem Acrobat Dokument lassen sich nur Verweise auf andere (lokale) PDF-Dokumente unterbringen. Es gibt zwar mittlerweile eine Erweiterung (WebLink) von Adobe, mit dem im Acrobat-PDF-Format Verweise auf Dokumente im World Wide Web möglich sind. Aber von einer herstellerübergreifenden und offenen Lösung ist dieser Ansatz weit entfernt.
Die (scheinbare) Lösung dieser Probleme liegt im Internet und der Aufbereitung von Dokumenten in der Sprache HTML zur Publizierung im World Wide Web. Hier lassen sich Dokumente mit sogenannten Browsern abrufen, anzeigen und auch lokal auf dem Rechner speichern bzw. drucken. Auch wenn sich aus Sicht des elektronischen Publizierens das Thema Internet sehr schnell auf die Funktionalität des World Wide Web (WWW) reduziert, ist es für mich schon ein Phänomen, wie schnell dieses Medium akzeptiert wurde. Einer der Hauptgründe für die Popularität des World Wide Web ist die Aufbereitung der HTML-Dokumente durch Hypertextverweise. Sobald Sie in einem Dokument einen Verweis zu einer weiteren Information benötigen, läßt sich eine Hypertextverbindung (Hyperlink) an dieser Stelle einfügen. Eine Anwahl dieser Verbindung im Browser (üblicherweise per Mausklick) bringt den zugehörigen Dokumentteil zur Anzeige. Dadurch lassen sich Querverbindungen zu anderen Dokumenten oder zu Teilen des gleichen Dokuments schaffen. Die Besonderheit des WWW liegt nun darin, daß die Verweise zu einem Dokument auf einem entfernten Rechner genauso gut wie ein Verweis zu einer Datei auf der lokalen Festplatte darstellbar sind. Der Benutzer muß nichts mehr über die Lage der Dokumente wissen. Er kann bequem durch verschiedene Dokumente wandern (navigieren) und durch Anwahl der Querverweise die gewünschten Informationen abrufen. Auch dies ist sicherlich einer der Gründe für die Akzeptanz des WWW.
Anmerkungen: Bei kritischer Betrachtung gibt es aber auch einige gewaltige Pferdefüße, die ich (ohne an dieser Stelle auf die Feinheiten und Probleme der Sprache HTML einzugehen) kurz anreißen möchte. So schön der Ansatz der Hyperlinks auf den ersten Blick auch sein mag, häufig fehlt der Überblick über die verstreut vorliegenden Informationen. Damit gleicht die Informationsbeschaffung oft der Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Es gehört auch eine Menge Erfahrung und eine gewisse Disziplin dazu, sich selbst einen roten Faden durch die Einzelinformationen zu suchen. Sofern Sie sich in ein Thema einarbeiten möchten, empfinde ich persönlich die Strukturierung eines Hypertextdokuments als kontraproduktiv. Als gutes Beispiel sei die Einarbeitung in eine neue Programmiersprache erwähnt. Solange Sie nicht wissen, welche Befehle die Programmiersprache enthält und wie diese anzuwenden sind, ist die Suche in einem Hypertextdokument kritisch. Hier ist ein Buch, welches seitenweise gelesen wird, wesentlich besser handhabbar. Möchten Sie nun ein solches Hypertextdokument ausdrucken, taucht ein weiteres Problem auf. Durch die Aufteilung in verschiedene Teildokumente müssen Sie häufig eine riesige Anzahl an Dateien aus dem Internet laden und diese Seiten ausdrucken. (Wie einfach ist es im Gegensatz dazu, ein PostScript-Dokument zu laden und auszugeben.)
Die Stärke des HTML-Ansatzes kommt dann zum Tragen, wenn Sie
bestimmte Informationen suchen, die sich unter Umständen häufig
ändern. Beim Programmieren sind zum Beispiel die Informationen
über bestimmte Funktionen oder Parameter sehr schnell und
zielgerichtet abrufbar. Dies zeigt, daß der Autor/die Autorin
eines Dokuments viel zur Lesbarkeit und Handhabbarkeit beitragen
kann (leider finden sich im Internet eine Menge schlechter
Beispiele, die genau zeigen, wie man es nicht machen sollte). ha, ha... zurück?
Aus Benutzersicht ist es daher logisch, sich konsequent für die Übernahme der Informationen in Form von HTML-Dateien zu entscheiden. Vordergründig steht damit die komplette Welt der Informationen im WWW zur Verfügung. Sofern Sie sich bereits zum Publizieren im WWW entschlossen haben, sind Sie gleichzeitig auf die Aufbereitung der Dokumente im HTML-Format festgelegt.
Es ist dann logisch, auch über einen weiteren Schritt nachzudenken: Was für das Internet gut ist, kann für eigene Zwecke nicht falsch sein. Neben der öffentlichen Publikation im Internet (sprich WWW) wird verstärkt die Technologie des Internet für firmeninterne Zwecke eingesetzt. Da es sich im Gegensatz zum internationalen Internet um eine interne Anwendung handelt, hat man hierfür den Begriff Intranet gewählt. Die Chancen liegen in der Tatsache begründet, daß ein für das Intranet aufbereitetes Dokument ohne zusätzlichen Aufwand auch im Internet einem weiten Benutzerkreis zur Verfügung gestellt werden kann. Weiterhin lassen sich in solchen Dokumenten Verweise auf andere Dokumente unterbringen, auch wenn die Dateien auf lokalen Rechnern liegen. Die vorliegende Dokumentation erhalten Sie zum Beispiel auf CD-ROM. Trotzdem können Sie über Verweise auf andere Dokumente zugreifen. Diese Dokumente können sowohl in anderen Dateien auf der CD-ROM als auch im WWW liegen. Für die Zugriffe besteht kein Unterschied. Daher treffe ich in diesem Dokument vordergründig keine Unterscheidung zwischen Internet und Intranet, sondern befasse mich allgemein mit der Publikation mittels der Dokumentbeschreibungssprache HTML. Lediglich an einigen Stellen finden Sie zusätzlich Hinweise auf Besonderheiten des Internet/Intranet oder anderer Medien.